Eine Woche in einer Moskauer Familie leben – für viele Schülerinnen und Schüler klingt das abenteuerlich. Diejenigen, die dieses Abenteuer wagen, kehren mit vielen neuen Eindrücken und ungewöhnlichen Erlebnissen zurück.
Russland, an der Grenze zwischen Asien und Europa ist mit Abstand das größte Land der Erde und fasziniert seine Besucher mit unendlichen Weiten und schillernden Orten vergangener Zeiten. Diese Faszination erlebten auch 13 Schülerinnen und Schüler des Kopernikus-Gymnasiums. 9 Tage waren sie zu Gast bei ihrer Partnerschule 1220 in Moskau – nach ihren Aussagen ein Höhepunkt ihrer bisherigen Schullaufbahn.
Zusammen mit ihren russischen Partnerschülerinnen und -schülern absolvierten sie ein abwechslungsreiches, umfangreiches, aber auch anstrengendes Programm.
Morgens hieß es zuerst mit den russischen Partnern für meist 2 Stunden am Unterricht teilzunehmen. Ein Unterricht, „nicht zu vergleichen mit unserem, die Lehrer sind sehr viel strenger und förmlicher, es gibt durchweg Frontalunterricht und zumeist schriftliches Arbeiten“, so eine Kopischülerin.
Im Anschluss darin ging es bei blauem Himmel und 20 Grad mit der Metro ins Stadtzentrum Moskaus. Die Stadt ist riesig, modern, besitzt aber viele alte Bauwerke, die an die russische Vergangenheit erinnern. An verschiedenen Tagen erkundeten die SchülerInnen den Kreml mit seinen zahlreichen Kathedralen, der Rüstkammer, der Zarenkanone und das Moskva-Ufer mit einem neu errichteten Park mit Aussichtsplattform. Highlights waren der rote Platz und vor allem das weltberühmte Shoppingparadies „GUM“, in dem man sich nur einen Mittagsimbiss in der „Stolovaja Nr. 57“ und ein „Eskimo-Eis“ leisten konnte. Die internationalen, superteuren Modegeschäfte wurden nur aus der Entfernung bestaunt.
Beeindruckend und imponierend fanden alle die Führung durch das Bolschoi-Theater, der Heimat des weltberühmten russischen Bolschoi-Balletts. Auch die mehr als 140.000 Exponate der Tretjakow Galerie sorgten für staunende Augen.
Nach den anstrengenden Tagen kümmerte sich die jeweilige Gastfamilie um die Schüler, typisch russisches Essen durfte natürlich nicht fehlen. Und so standen weder Pommes noch Pizza auf der Tagesordnung, dafür eher deftige Gerichte wie beispielsweise Soljanka, eine Suppe mit sauer eingelegtem Gemüse oder Borschtsch, eine Suppe mit Roter Beete. Was den Geschmack angeht „gewöhnungsbedürftig“, so die Schüler.
Das Wochenende verbrachten alle in den Gastfamilien, mit denen Ausflüge ins Stadtzentrum, auf das nahegelegene Ausstellungsgelände der VDNH (mit den Errungenschaften der Volkswirtschaft), in die grüne Vergnügungsoase, den Gorki Park oder den Park „Kolomenskoje“ mit seiner Zarenresidenz, unternommen wurden.
„Die seit einigen Jahren bestehenden Schulpartnerschaft mit der russischen Schule stellt“, so die begleitende Lehrerin Anke Schäfer, „ eine wertvolle Bereicherung dar, weil sie den Schülern die Möglichkeit geben, authentische Erfahrungen zu sammeln und ihre Fremdsprachenkenntnisse zu erproben.“