…heißt willkommen in Irland – auf Gälisch. Dieser Willkommensgruß im nationalem Idiom begegnete den 30 Schülerinnen und Schülern aus zwei Englisch Leistungskursen des Kopernikus-Gymnasiums nach etwas „Delay“ am Düsseldorfer Flughafen am frühen Nachmittag des 18. September bereits auf dem Flughafen in Dublin und zwar optisch hervorgehoben gegenüber dem englischen Willkommensgruß. Alle Orts- und U-Bahnschilder in der irischen Hauptstadt, die das Ziel der Studienfahrt für die Schülerinnen und Schüler war, sind derart beschriftet. Genaues Hinschauen und Hinhören in der S-Bahn tut Not, wenn man die richtige Ausstiegsstelle nicht verpassen möchte.
Gleich nach der Landung und der Ankunft im Abbey Court Hostel, das mit lebender und verblichener Prominenz aus Kultur und Politik bemalten und verwinkelten Gängen und Treppenhäusern zu überraschen wusste, stand eine Stadt-Rallye durch die Innenstadt auf dem Programm. Temple Bar, St. Patricks Kathedrale, Ha’Penny Bridge – einen halben Penny kostete einst die Querung des Flusses Liffey – und eine Statue von Molly Malone, welche durch die inoffizielle Hymne Dublins „Cockles and Mussele“ (dt. Herzmuscheln und Miesmuscheln), die ein Wahrzeichen der Stadt ist, waren einige Wegmarken dieser Stadtexploration. In Rom sind es die Füße des heiligen Petrus, die man reibt und sich so Glück erhofft. Bei Molly Malone sind es … nun, für die allermeisten Schülergruppen war es keine Schwierigkeit diese Frage mit einem in Irland populären Song – „Dirty old Town“ (bezieht sich allerdings nicht auf Dublin) – im Ohr, als Live-Musik in den vielen Irish-Pubs zu hören, zu beantworten.
Am zweiten Tag stand der Besuch des Musems of Modern Art auf dem Programm. Im Museum, in einem ruhigeren Teil der Stadt gelegen, hatten alle Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit unter anderem Kunstwerke einer amerikanischen Künstlerin zu bestaunen, die tatsächlich Abfallprodukte des Schulalltags – hier waren es die Papierkreise, die beim Lochen von Papier entstehen – zu modernster Kunst aufgewertet hat. Ein Teil der Gruppe hatte die Gelegenheit in ein Kunstwerk quasi hineinzugehen. Ein Raum, zwei Leinwände, zwei Projektoren und Lautsprecher – mit Archivaufnahmen eines Interviews aus den 70ern und einem nachgestellten Interview aus der heutigen Zeit, entsteht so die begehbare Simulation eines Interviews des Künstlers im fortgeschrittenen Alter mit seinem jüngeren Ich vor 50 Jahren.
Bei bestem Wetter ging es in den folgenden Tagen auf Erkundungstouren in die Umgebung Dublins. Dalkey, südöstlich gelegen, ist ein Stadtteil direkt an der Küste mit 7 und zum Teil 8-stelligen Immobilienpreisen und ein Top-Ausflugziel zu jeder Jahreszeit. Der berühmte Finnegan’s Pub, wo vor Jahren auch Barack Obama einkehrte, war der lohnende Schlusspunkt des Trips in diesen exklusiven Stadtteil Dublins.
Am späten Nachmittag genossen die Schülerinnen und Schüler eine Schifffahrt auf der Liffey, jenem Fluss, der Dublin durchquert und von vielen Brücken überspannt wird. Aufgrund des starken Regens in den vergangenen Wochen lag der Pegel recht hoch. Viel Wasser unter dem Kiel bedeutet dementsprechend wenig Platz zwischen Boot und Brücke aber der Kapitän hatte alles bestens im Griff. Der einheimische Fremdenführer an Bord wusste über viele kleine Geschichten und Anekdoten aus der wechselvollen Geschichte der Stadt zu berichten. So ist Dublin, aufgrund besonderer Steuergesetzgebung nicht nur Standort für einige der größten Unternehmen der Internetökonomie, sondern fordert von Künstlern und Artisten keine Einkommenssteuer. Zu Künstlern und Artisten zählen übrigens auch Rugbyspieler, was dazu führt, dass die irische Rugbyliga ein internationales Niveau hat.
Auf der anderen Seite der Bucht, im Nordosten, liegt die Halbinsel Howth. Bei erneut herrlichem Sonnenschein am nächsten Tag verlief der leichte Wanderweg entlang der Steilküste der Sonne entgegen und mit weitem Blick auf den Horizont und die irische See.
Nach einer abwechslungsreichen Studienfahrt ging es mit vielen neuen Impressionen am Freitag bereits während der Nacht zurück nach Deutschland. Irland und Dublin, so die einhellige Meinung der Schülerinnen und Schüler, war es wert einmal früh aufzustehen und als Ziel für eine Studienfahrt allemal.