Am vierten März machte unsere Klasse einen Schulausflug zum Aschendorff Verlag in Münster. Dafür trafen wir uns um 7:30 Uhr am Bahnhof in Rheine, von dort aus fuhren wir mit dem Zug nach Münster und mit dem Bus zum Verlag.

Um 9:30 Uhr begrüßten unsere Gruppenführer Devin und Marie uns. Zuerst zeigten sie uns ein Video, welches erklärte, wie Wilhelm Aschendorff den Verlag 1720 gründete und dass die erste Ausgabe der Westfälischen Nachrichten am 3. August 1946 erschien. Danach erklärten unsere Gruppenführer uns wie der Zeitungsdruck funktioniert. Der startet mit Aluminiumplatten, die mit Lasern bestrahlt werden, damit das Motiv darauf entstehe, erzählten sie. Marie ergänzte noch, dass das Papier später über zwei Zylinder laufe, damit es nicht spiegelverkehrt sei und man das Druckverfahren deshalb Off-Set Druck nenne. 

Nach dieser Einführung startete unsere Führung. Zuerst gingen wir zu den alten Druckmaschinen und Devin zeigte uns wie damals gedruckt wurde. Dies funktioniere über Matrizen, sehr kleine Metallbuchstaben, sagte er. Außerdem erklärte er uns, dass ein talentierter Schriftsetzer bis zu 1500 Matrizen einsetzen konnte. Diese Arbeit war sehr anspruchsvoll, da alle Buchstaben spiegelverkehrt gesetzt werden mussten. 

Nun gingen wir weiter in die Fabrik, dort schlängelte sich ein Förderband für die Zeitungen an der kompletten Decke entlang. Das Band schaffe bis zu 30 Meter pro Sekunde, meinte Devin und sei dafür da, um die Zeitungen von einer Station zur anderen zu transportieren.

Die nächste Station unserer Führung war ein abgedunkelter Raum. Unser Gruppenführer erklärte, hier stelle man die Aluminiumplatten für den Druck her und damit alles ohne Fehler verlaufe, dürfe kein Tageslicht in den Raum kommen. Die Maschinen, die hier stehen, könnten bis zu 300 Platten in einer Stunde herstellen, ergänzte er noch. 

Dann liefen wir weiter zu den Druckmaschinen, diese konnten ihre Arbeit fast komplett allein erledigen. Das Einzige, was man tun müsse, sei, die Papierrollen nachzulegen, sagte Devin und zeigte uns bewegliche Platten auf dem Boden, mit welchen man die schweren Rollen bewegen konnte. Nun erklärte er noch, dass die Maschinen 130.000 Zeitungen pro Stunde drucken können und dafür fast 300 Liter Farbe benötigten.

Auf dem Weg zur nächsten Station gingen wir durch das Papierlager, indem 1398 Papierrollen standen. Devin erzählte uns, dass auf eine Rolle 16 Kilometer Papier passten und sie davon vierzig Rollen pro Abend verbrauchten. 

Nach dem Lager zeigte uns Devin andere riesige Rollen, auf denen diesmal 30.000 Werbungshefte ordentlich aufgerollt waren. Er erklärte uns, wie diese nun in die Zeitung kamen, dafür gebe es eine Maschine, die mithilfe von Luftströmen die Seiten der Zeitung aufklappe und dann die Werbung hineinfallen lasse. Pro Zeitung könnten es bis zu sechzehn Werbungsheftchen sein, erfuhren wir.

Die nächste und gleichzeitig letzte Station unserer Führung war die Auslieferungshalle, von der die fertigen Zeitungen verteilt werden. Dies übernähmen die fünfzig Zusteller, sodass jeder morgens seine aktuelle Zeitung in den Händen halte, meinte Devin. Damit war unsere sehr lehrreiche Führung vorbei. Wir verabschiedeten uns und fuhren zurück nach Rheine.