Kürzlich besuchte uns im Q2-Sowi-Zusatzkurs bei Frau Klaps Herr Jörn Küwen aus Neuenkirchen, Diplom Ingenieur mit dem Fachgebiet Statik, um über die Bedeutung erneuerbarer Energien aufzuklären und ein aktuelles Dilemma näher zu beleuchten. Er hielt eine spannende Präsentation über den Ausbau und die Effizienz von Windkraftanlagen. Dabei zeigte er auf, dass Windkraft nur etwa ein Viertel des Jahres Strom produziert, da der Wind vor allem im Frühling und Herbst stark ist. Besonders an der Küste sind die Bedingungen günstiger, während der Bau von Windkraftanlagen im Süden oder fernab der Küste hohe Kosten verursacht und oft weniger ertragreich ist. Zudem wurde deutlich, dass Windenergieanlagen nicht bedarfsgerecht produzieren, sondern nur dann, wenn der Wind weht.
Besonders eindrücklich beschrieb Küwen die Dimensionen moderner Windkraftanlagen: So hat ein Offshore-Rotorblatt an der Blattwurzel einen Durchmesser von bis zu 5 Metern – groß genug, dass ein Auto hindurchfahren könnte. Diese beeindruckenden Ausmaße verdeutlichen sowohl das Potenzial dieser Technologie als auch die Herausforderungen bei ihrer Integration in das Landschaftsbild.
Ausserdem erklärte er, wie wichtig präzise Berechnungen sind, damit riesige Windkraftanlagen stabil bleiben – selbst bei starkem Wind. Besonders interessant fanden wir, wie unterschiedliche Fundamente, etwa für Offshore-Anlagen, den Standortbedingungen angepasst werden. Auch die dynamischen Belastungen, die durch Wind und Rotoren entstehen, wurden anschaulich erklärt.
Am Beispiel Tecklenburg und der von Amprion geplanten Höchstspannungsleitung zeigte Küwen, wie schwierig es ist einen Konsens zwischen Naturschutz, Dorfbewohnern und der Dringlichkeit nachhaltiger erneuerbaren Energien und dem Ausbau des Stromnetzes zu finden. Der Vortrag regte zur Diskussion an und machte deutlich, dass lokale Entscheidungen über erneuerbare Energien weitreichende Konsequenzen haben.
Mit fundiertem Wissen und praxisnahen Beispielen sensibilisierte Küwen uns Zuhörer*innen für die Dringlichkeit nachhaltiger Energielösungen und gab Einblicke in die komplexen Planungsprozesse hinter den Kulissen.
Seine realitätstreuen Einblicke in den Berufsalltag machten deutlich, wie abwechslungsreich und wichtig auch der Job eines Statikers/Tragwerksplaners ist, vor allem für die Energiewende. Die Präsen-tation hat uns beeindruckt und vielleicht sogar einige von uns dazu inspiriert, später in der Technik oder im Ingenieurwesen zu arbeiten. Vielen Dank Herr Küwen für diesen lehrreichen Vortrag!